Jahresausstellung 2022

Zeit für neue Perspekt


CLARISSA KLEINSCHROT
ROTHENBURG – „Wir brauchen
endlich wieder eine Perspektive.
Wir alle brauchen in diesen Zeiten
eine Perspektive, eine Aussicht in
die Zukunft.“ Diese Worte wählte
Gisela Eugen am Samstagvormittag
im Gewölbe des Rathauses – und
eröffnete damit als Vorsitzende des
Kunstkreises dessen
Jahresausstellung.
Die Vorsitzende Gisela Eugen eröffnete die Jahresausstellung mit einer kurzen Rede. 
Die Vernissage fand zwar Corona-
bedingt in kleinerem Rahmen als
sonst statt, die Freude war aber bei
allen Beteiligten und Gästen ge-
nauso groß wie immer. „Etwa 18
Aussteller“ sind dieses Mal mit ih-
rer Kunst vertreten, erklärte Gisela
Eugen. „Viele sind bekannt, einige
fehlen dieses Jahr, aber es sind
auch zwei neue Künstlerinnen dazugekommen, Anna-Mareike Butzer
und Yvonne Schäff.“ Auch ist dieses Jahr wieder ein Gastaussteller dabei:
Steffen Hufnagl zeigt Lichtobjekte.
Es kommt auf den Blickwinkel an
Die Perspektive nannte die Kunstkreis-Vorsitzende als einen in Kunst
und Malerei wichtigen Begriff – bezeichne er doch „die räumlichen und
linearen Verhältnisse von Objekten im Raum“. Andererseits sei ein
Kunstobjekt aber auch immer mit dem Standort und dem Blickwinkel des
Betrachters verbunden. „Und so erhält jeder eine eigene Ansicht, seine
Perspektive auf ein Bild, eine Plastik je nach Standort.“
Mit der Ausstellung will der Kunstkreis „in unserer kulturell lebendigen
Stadt“ dazu beitragen, dass „Rothenburger und Gäste aus nah und fern
beim Gang durch die Ausstellung Kunst betrachten, sich daran erfreuen
können und vielleicht selbst neue Perspektiven finden“.
Eine musikalische Perspektive bot das Kunstkreis-Mitglied Adrian Bran.
Er stellt in diesem Jahr zwar keine eigenen Werke aus, spielte aber zwei
selbst komponierte Lieder auf der Gitarre – „Angel to be saved“ und
„Beyond the Moon“.
Fritz Klingler, ebenfalls Mitglied des Kunstkreises, trug selbstverfasste
Gedichte vor. Mit „Na gut“ hat er folgende Zeilen betitelt: „Manchmal
wollte die Liebe schon gehen, doch da war jemand, der an sie schrieb. Da
begann sie sich nochmals zu drehen und dachte – na gut – und blieb.“
Bürgermeister Kurt Förster lobte den Kunstkreis vonseiten der Stadt –
und ganz speziell auch dafür, dass die Mitglieder während der Corona-
Zeit die Kunst durch ihre erfolgreichen Aktion „Kunst an der Mauer“ in
der Nähe des Klingentors in der Stadt gehalten haben. Als Vertreterin von
Landrat Dr. Jürgen Ludwig richtete Kreisrätin und Stadträtin Silke Sag-
meister-Eberlein Grüße aus und betonte den „bedeutenden Platz“, den
sich der Kunstkreis in der Stadt mit „Fingerspitzengefühl für Stift und
Pinsel“ errungen habe. Der Eintritt ist frei.
Geöffnet ist dienstags bis freitags von 13 bis 17 Uhr sowie samstags und
sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Bis 3. Oktober können die Werke betrachtet werden.